Lourdes-Grotte eröffnet

für die Kinder

Der Präpositus des Wiener Oratoriums, P. Rudolf, hat im Anschluß an die Abendmesse am 11. Februar 2018 unsere neue Lourdes-Grotte eingeweiht. Nach zweijähriger Spendenaktion, Vorbereitung und Fertigstellung ist das Projekt also abgeschlossen und die Grotte eröffnet worden. 

Es stehen zwar noch ein paar Arbeiten aus, aber jetzt schon kann jeder während der heiligen Messen und je 30 min vorher und nachher die Lourdes-Grotte besuchen, sein Gebet sprechen und bei Bedarf auch eine Kerze entzünden. Alle Spendengelder werden über den Verein 1000plus für Mütter eingesetzt, die schwanger und in einer schweren Lage sind, daß sie sich für ihr Kind entscheiden können! 

Wir danken allen, die durch praktische Hilfe und Mitarbeit sowie durch Spenden und Gebet geholfen haben, diesen Ort zu errichten.

  • Sonntag Abendmesse
  • Den Gläubigen wird das Licht weitergereicht.
  • Viele Menschen warten auf den Beginn der Prozession.
  • Über 30 Ministranten führen die Prozession an.
  • Der Kreuzgang wird von Kerzenglanz erhellt.
  • Vorne steht das Kreuz.
  • Noch ist die Statue verhüllt.
  • Enthüllung
  • Segnung der Grotte
  • Weihrauch
  • Wir singen kniend die lauretanische Litanei.

Die weiße Dame

Wer kennt sie nicht, die Lourdes-Grotten? Allein in Österreich gibt es Dutzende davon. Und jeder mag sie. Wofür diese Pilgerorte stehen und warum sie so verbreitet sind, möchten wir ein wenig beleuchten.

Es ist das Jahr 1940 und in einem Großteil Europas tobt ein fürchterlicher Krieg. Auf ihrer Flucht vor den Nazis gelangt ein Paar in Frankreich immer weiter nach Süden und befinden sich nun kurz vor der rettenden spanischen Grenze. Von dort würde ihnen die Welt offenstehen.

Der bekannte Schriftsteller und seine nicht minder bekannte Frau müssen sich gedulden und in einem Ort namens Lourdes Quartier nehmen. Katholischen Ohren klingt der Name des südfranzösischen Städtchens vertraut, doch die beiden Ruhelosen haben mit dem christlichen Glauben höchstens am Rande zu tun. Er ist angesehener Schriftsteller des soeben mal wieder untergegangenen Österreich und sie die „femme fatale“ und legendäre Künstlergattin, die sich zwischen ihren jüdischen Geliebten und Ehemännern und dem gerade angesagten Antisemitismus nicht recht entscheiden kann…

Jedenfalls ist Alma Mahler-Werfel nun einmal doch mit Franz Werfel gekommen und wartet auf den anstehenden Grenzübertritt. Er jedoch macht ein Gelübde an die Jungfrau: Wenn sie die rettende Küste Amerikas erreichen, werde er das Lied der kleinen Bernadette Soubirous singen, der das Privileg zuteil wurde, die Madonna selbst zu sehen:

„Ich habe es gewagt, das Lied von Bernadette zu singen, obwohl ich kein Katholik bin, sondern Jude. Den Mut zu diesem Unternehmen gab mir ein weit älteres und viel unbewußteres Gelübde. Schon in den Tagen, da ich meine ersten Verse schrieb, hatte ich mir zugeschworen, immer und überall durch meine Schriften zu verherrlichen das göttliche Geheimnis und die menschliche Heiligkeit – des Zeitalters ungeachtet, das sich mit Spott, Ingrimm und Gleichgültigkeit abkehrt von diesen letzten Werten unseres Lebens.“

Dieses Lied von der unmittelbaren Berührung des Himmels mit der Erde, von diesem „göttlichen Geheimnis“ und den „letzten Werten des Lebens“ singt auch heute noch jede dem Originalschauplatz nachempfundene Grotte, die an das unerwartete und wunderliche Zusammentreffen zwischen der, wie Bernadette selbst sagte, „weißen schönen Dame“ und dem bitterarmen Mädchen erinnert.

Die erste Begegnung mit der Madonna hatte Bernadette am 11. Februar 1858 und die beiden beteten gemeinsam. Zu insgesamt 18 Begegnungen wird es kommen, die dem armen Mädchen aber auch große, fast unüberwindliche Schwierigkeiten machen; die Einflußreichen des Ortes beschimpfen, verachten sie, schüchtern sie mit schrecklichen Drohungen ein und setzten sie massiv unter Druck, eine Lüge zu gestehen. Aber sie hat kein Täuschungsmanöver begangen.

Es kommen aber immer mehr Menschen zur Grotte beim Mistplatz und es ereignen sich unerklärliche Dinge: Bernadette verbrennt ihre lange in eine Kerzenflamme gehaltene Hand nicht. Auf den Wink der Erscheinung gräbt sie eine unbekannte Quelle aus, in deren Wasser bis heute über 7000 Menschen geheilt worden sind.

Und so ist der Strom der Gläubigen nicht mehr aufzuhalten. Sogar der Pfarrer muß anerkennen, daß hier nicht ein überspanntes Mädchen am Werk ist, sondern der Himmel. Lourdes wird zum größten Wallfahrtsort Frankreichs und zum Synonym für Hoffnung.

Erst vor wenigen Tagen wurde ein von Geburt an taubes Mädchen in Lourdes geheilt! Doch es gibt auch andere Heilungen. So wurde jemand zwar nicht von seinen körperlichen Behinderungen befreit, doch war mit einem Mal die Freude zurück und ein ungeheuer belebender Humor, der nun anderen Kranken zugute kommt, die in Lourdes Trost und eventuell sogar Heilung suchen.

Franz und Alma Werfel haben es übrigens geschafft uns sind in den USA angekommen. Die Erfüllung des Gelübdes ließ nicht lange auf sich warten und wuchs sich zu dem größten Erfolg des Autors aus.

Suchen
Infos

Erreichbarkeit


Google Maps öffnen

Röm.-kath.
Pfarre St. Rochus und Sebastian
Landstraßer Hauptstraße 54-56
1030 Wien
Österreich

Bus 4A, 74A / U-Bahn U3 - Station Rochusgasse

×