Amüsante Biographie

NEU So haben Sie den hl. Philipp noch nicht kennengelernt!

Lucia Czernin und Charlotte Schnabl

Filippo Neri – Dein Indien ist Rom

Passend zum Jubeljahr des 500. Geburtstages des Gründers der Oratorianer, Philipp Neri, stellen wir ein ideales Weihnachtsgeschenk für alle Altersklassen ab ca. 9 Jahren vor. Unser 8-jähriger Literaturkritiker hat dem Buch bescheinigt: „Das ist das beste Buch dieser Art, das ich je gelesen habe.“ (Und das sind einige!)

Oder hören Sie hier einen Beitrag von Dr. Gudrun Trausmuth auf Radio Maria!

In dieser Neuerscheinung erzählt uns der kleine Giacomo von seinem erstaunlichen Treffen mit einem abenteuerlichen Priester, der sich Pater Filippo Neri nennt und ein ungewöhnliches und gewinnendes Wesen hat. Von dem Moment an wird sich sein Leben auf wundersame Weise verändern. Pater Filippo schließt nämlich Freundschaft mit dem zehnjährigen Bengel und leiht ihm gleich einmal den Esel Marcellino, der neben der Fähigkeit zu sprechen auch noch andere denkbar verblüffende Eigenschaften besitzt.

Zwar ist die Rahmengeschichte als Roman aufgebaut, doch gründet sich der Großteil der Erzählungen des kleinen Ich-Erzählers auf historische Tatsachen. Damit gelingt es der Autorin Lucia Czernin mit ihrem Erstlingswerk, Geschichtliches und Phantasie auf grandiose Weise zu verbinden.

Dabei zeigt sich ihr Detailwissen bezüglich des Lebens des hl. Philipp, als auch ein ungewöhnliches Talent, die Geschichte in packende Sprache zu übersetzen, die sowohl Kindern als auch Erwachsenen einen seltenen Lesegenuss bescheren wird. Wenn Sie also noch ein passendes Weihnachtsgeschenk für andere oder sich selbst suchen, gönnen Sie sich die Freude!

24,90 € (in der Pfarrkanzlei oder im Buchhandel erhältlich)
256 Seiten
ISBN 978-3-902694-96-6
Be&Be-Verlag

Kostprobekapitel

Carlotta im Mittelfeld

Freitag, 10. Februar 1584

Endlich gehen wir also in die Kirche, Petersilio muss draußen warten. Ihr wisst, das ist der Mops von Kardinal Cusano, der auch nur beim Pater Filippo bleiben will, so wie die Clara-Bella, diese unsportliche Puppe. Dann, nach dem Grüß-Gott-Sagen beim Herrgott, geht’s endlich los und statt dem Pater ist Carlotta Mittelfeldstürmer. Pater Filippo geht derweil spazieren mit Clara-Bella und Petersilio. Giorgio, der Ballbesitzer, glaubt wohl, er kann sich alles erlauben, nur weil er Ballbesitzer ist. Foult die ganze Zeit. Carlotta ist natürlich eine kleine Schnecke und ich komme überhaupt nicht zum Spielen, weil ich sie dauernd warnen muss, damit sie rechtzeitig wegläuft, wenn der Ball kommt.

Plötzlich: lautes Geheule von der alten Eiche her. Unser Pater Filippo steht dort und weint laut und wiegelt die Clara-Bella hin und her. Petersilio fängt auch schon zu winseln an, er will sicher ebenfalls gehutscht werden. „Was hast du denn, lieber, armer Pater Filippo?“ Carlotta läuft zu ihm hin und wir anderen kommen hinterher, vorsichtig. Da hört er zu weinen auf: „Nein! Das ist die Clara-Bella, die weint, sie hat mir nur gesagt, ich solle sie ein bisschen unterstützen, sie ist nämlich so leise, dass ihre Puppenmami sie nicht hören kann, wenn sie so weit weg Fußball spielt. Der gute Petersilio hat auch mitgeholfen, habt ihr gesehen?“ Carlotta übernimmt ihre Puppe: „Oh nein, Clara-Bella, was hab ich dir gesagt? Du bist noch zu klein für Fußball! Und du sollst dem lieben Pater keinen Ärger machen! Aber ich komm ja schon und gebe dir deine Flasche!“Ja, das wird es sein, Carlottina. Sie hat bestimmt tobenden Hunger, das arme Ding! Ich habe gewusst, du wirst eine Lösung finden.“

Jetzt spielt der Pater mit uns, und Carlotta geht spazieren. Dann kommt Giorgios Vater und will seinen Sohn abholen, den Giorgio. Mit seinem Ball natürlich. Der Pater ist gerade nicht zu sprechen, weil er sich mit Carlotta über Clara-Bella und Petersilio beraten muss. Ich glaube, die beiden haben jetzt Bauchweh und brauchen vielleicht Kamillentee. Giorgios Vater schaut ein bisschen unglücklich zum Pater, der Petersilio, dem Mops, gerade den Bauch massiert. „Sie haben doch bestimmt einen Mesner, der sich um das Tier kümmern kann, Hochwürden! So können Sie sich besser der Seelsorge widmen und müssen nicht dieses unappetitliche Tier durch die Straßen zerren!“ Der Herr Vater vom Giorgio ist nämlich sehr appetitlich obendrein.

Da kommt er auch schon, der Pater Filippo, und ist ganz fröhlich. „Lieber Don Emilio, wie schön, Sie zu sehen! Wie geht es Ihrer Frau? Bitte verzeihen Sie dieses Chaos – heute ist es einfach zu kalt, da können die Kinder nicht lange still sitzen und Religionsunterricht haben. Und machen Sie sich keine Sorgen um den Mops! Der ist meiner Obhut von niemand Geringerem als Seiner Eminenz, dem Kardinal Cusano, anvertraut worden. Oder eigentlich hat er sich mir ganz von selbst anvertraut. Und dieser schweren Verantwortung muss ich jetzt mit entsprechender Sorgfalt entgegentreten! Sie müssen wissen, er hat Blähungen. Damit ist nicht zu spaßen.“ Der Herr Giorgio-Vater schaut nicht so überzeugt aus. Und ich habe Angst, er könne vielleicht dem Giorgio verbieten weiter zu den Katechesen von Pater Filippo zu kommen. Das wäre ganz schlimm – vor allem, weil wir dann auch diesen fabelhaften Ball nicht mehr hätten.

Ich überlege noch, was ich zu ihm sagen könnte, damit er sieht, wie gut wir es haben mit dem Pater Filippo. Aber er schaut so streng aus, der Don Emilio! Er hat sich jetzt auch noch den Ball geschnappt, rauscht ab und zieht den Giorgio mit. Da trippelt plötzlich meine kleine Schwester hinterher und schreit: „Warte, Don Emilio! Warte!!“, zupft ihn am Ärmel und er dreht sich um – huch! „Bitte sei nicht böse mit Pater Filippo, meine Puppe hat ihn nämlich so lieb, und ich auch! Und wissen Sie, auch der Petersilio. Und weißt du, Pater Filippo ist soooo gut und er hat uns so lieb und niemand ist so froh wie er! Deswegen wollen wir bei ihm sein und auch mit ihm beten!“ Ui, was habe ich da für eine mutige kleine Carlotta zuhause! Alle anderen fühlen sich jetzt auch ganz mutig, auch der Giorgio, und Don Emilio lächelt Carlotta an und dann den Giorgio. Dann sagt er dem Pater Filippo ganz leise etwas ins Ohr und alle sind wir sehr vergnügt. Sehr gut! Dann ist ja Gott sei Dank alles erklärt. Der kommt sicher wieder! Und der Ball auch!

Vorwort

Heuer haben wir am 21. Juli den 500. Geburtstag unseres fröhlichen heiligen Philipp gefeiert. Trotz dieses stolzen Alters handelt es sich bei unserer himmlischen Frohnatur weder bloß um einen Namen in klugen Büchern noch ist er ein abgeklärter Greis! Nein, er lebt noch (wenn auch im Himmel)und hat uns einiges zu erzählen. Und neben seinen Worten spricht seine ganze Lebensweise und Eigenart von dem, worauf es wirklich ankommt: das Paradies!

Dieses Buch ist eigentlich der Reisebericht eines kleinen Buben, der mit unserem Heiligen viel in Raum und Zeit herumgekommen ist und das Glück hatte, mit ihm auf vertrautem Fuße zu stehen. Daher weiß Giacomo auch über Details zu berichten, von denen historische Quellen schweigen. Vielleicht weil sie gar nicht passiert, vielleicht weil sie einfach nicht niedergeschrieben worden sind…?

Größeren Wert als auf die chronologische Wiedergabe historischer Zusammenhänge legt der kleine Erzähler auf die Darstellung des einmaligen Wesens des heiligen Paters, was ihm großartig gelingt: Kaum ein Buch beschreibt ihn so lebendig und wahrhaftig, wie es der kleine Giacomo vermag. Dieser wurde zwar aus der Feder seiner Autorin geboren, doch kennt er den hl. Philipp wie wenige andere und erzählt von ihm mit der unnachahmlichen Selbstverständlichkeit eines Kindes.

Wenn man also unseren kleinen Berichterstatter mit seiner Familie, seinen Freunden und dem Wundertier von einem Esel strenggenommen nicht historisch nennen kann, so sind seine Erzählungen im Kern doch von tiefer Wahrheit durchleuchtet, und die meisten von ihm erzählten Geschichten haben sich tatsächlich so oder ähnlich zugetragen. Daher begegnen uns im Bericht des kleinen Giacomo viele bedeutende Wegbegleiter und Freunde des 500-jährigen Heiligen, deren zu Protokoll gegebene Erlebnisse sich mit den hier erstmals veröffentlichten Berichten Giacomos decken.

Dank ihm lernen wir nicht einfach einen Heiligen von hohen Altarbildern kennen, sondern einen väterlichen Freund, den bubenhaften Greis und liebenswerten Priester Pater Philipp.

Suchen
Infos

Erreichbarkeit


Google Maps öffnen

Röm.-kath.
Pfarre St. Rochus und Sebastian
Landstraßer Hauptstraße 54-56
1030 Wien
Österreich

Bus 4A, 74A / U-Bahn U3 - Station Rochusgasse

×